2025 dürfen wir bereits zum 3. Male den Partisanen der Schönheit auf seinem alljährlichen Pilgermarsch begleiten. In dieser Rubrik berichten wir täglich (um einen Tag zeitversetzt) über die Reise des Partisanen. Begleiten Sie gemeinsam mit uns den wackeren Pilgerer auf seiner Reise.
Disclaimer: Der Bildzuschnitt ist für den PC/Laptop optimiert und darob auch der Gesamtgenuss an diesen Geräten am höchsten.
PS: All jenen, die mehr vom Partisanen der Schönheit lesen wollen, sei sein Buch "Durch Habsburg Lande" wärmstens ans Herz gelegt, welches Sie beim Karolinger Verlag unter diesem Link käuflich erwerben können.

 

 

 

 

 

17.05.2025

Tag 20 | San Vito de Friuli - Portogruaro; 21 km

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Hübscher Auszug durch den Wochenmarkt. Vorbei an bunten mittelalterlichen Häusern und einer kleinen Kapelle; dort hat man alte Fresken freigelegt und dafür den schönen barocken Hochaltar mit einer Palla des Padovanino an die Seite gestellt, wie ein Möbel, das niemand mehr braucht.

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Dafür wurde eine üppige Volksaltarinstallation angeschafft - verbrecherische “Architekten” gibt es ja, wie ich gesehen habe, genug in der Gegend.

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Nun führt der Weg durch liebliches Bauernland und seine Dörfer, die im Italienischen immer ein bißchen städtischen Charakter haben. Es ist ein frommes Land, das ich durchwandere. Der kleinste Weiler hat seine Kapelle - ob die noch ihren Priester hat, ist freilich fraglich. Bildstöcke säumen die kaum befahrene Straße und da grüßt auch der Heilige Markus und ruft mich zu seinem Grab nach Venedig.

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Die Luft ist schwer vom Duft des blühenden Jasmin geschwängert und Mohnblumen färben die Wiesen. Ein schöner Gang und eigentlich eine Halbetappe: die letzten strammen Marschtage habe ich eingelegt, um Zeit für Portogruaro zu gewinnen, an dessen Reizen ich mich erfreuen möchte. Zum Mittagstisch treffe ich dann ein und bestaune den drittschiefsten Turm Italiens, der sich noch immer jedes Jahr um rund 2 Millimeter neigt. Gröbere Erdbeben sind ihm erspart geblieben.

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Gestern, am 15. Mai 2025, begingen wir das 70. Jubiläum des Staatsvertrages. Dem damaligen Bundeskanzler Julius Raab hat Portogruaro an seiner Brücke, die mit ihren zwei Mühlrädern auf das 12. Jahrhundert zurückgeht, ein Denkmal gesetzt. Als anno 1918 der junge Oberleutnant seine Pionierkompanie geordnet von der Piavefront abzog, verhinderte er die Sprengung des Kulturjuwels. Die Stadt dankt es ihm noch heute.

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Dann versuchte er im armen Österreich zu retten was noch zu retten war. Er baute die Heimwehr auf, saß im Parlament und hieß dort auch einmal den Verfechter der Diktatur des Proletariats, den Sozialisten Otto Bauer, einen "frechen Saujuden” - doch das war eine andere Zeit. Als Handelsminister in der letzten Regierung des Ständestaates in der Zeit der deutschen Besetzung verfemt, war er nach dem Zweiten Krieg einer der Mitbegründer der ÖVP.

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Daß diese seine Partei auf sein Vertragswerk zur Befreiung Österreichs heute pfeift und sein Andenken in Werken, wenn auch noch nicht in Worten bespuckt, nimmt Angesichts ihres totalen Verfalls nicht Wunder. Was einmal eine echte Volkspartei auf christlicher Grundlage war, ist heute ein Verräterhaufen, der einzig die gierigen Machtinteressen der Puppenspieler von außen und die ihrer Spießgesellen befördert. “Eliten” nennt man die heutzutage.

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Das alles aber ist - Deo gratias- weit weg für den Pilger. Der kümmert sich um eine Münzwäscherei, die nötigsten Einkäufe - die ersten Kirschen aus Verona gibt es - und adäquate Freitagsverpflegung: Tagliatelle con bottarga, frittura mista und ein paar Gläser vom Collio - das Leben ist schön!

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16.05.2025

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Tag 19 | San Daniele de Friuli - Dignano - San Vito al Tagliamento; 35 km

Eröffnung vom feinsten: in den Vitrinen der Läden am Hauptplatz grüßen mächtige Schinkenbeine und in der Kirche San Antonio Abate die Zimelie der Kunst des Friaul! Lokalpatrioten heißen sie auch „die friulanische Sixtina“.

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Ein Teil des Freskenschmuckes stammt von Vitale de Bologna, der uns in der bologneser Gallerie seinen herrlichen St. Georg aus 1330 hinterlassen hat. Das opus magnum aber stammt vom „Pelegrino da San Daniele", eigentlich Martino da Udine, der den gesamten Chor Anfang des 16. Jh. ausgemalt hat - wie ich glaube stark beeinflusst von Giovanni Pordenone. Ein Feuerwerk an Farbe und Invention. Eine Schande freilich ist es, daß der kirchliche Raum zur Konzerthalle herabgewürdigt wurde. Für Gott flog hier der Pinsel über den Putz, nicht für Touristen und gelangweilte Konzertbesucher!

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Das wäre dann auch der Höhepunkt des heutigen Tages gewesen. Von nun an ging‘s bergab. Physisch vom San Daniele-Hügel in die Tagliamento-Ebene, und für den Partisan der Schönheit in die Niederungen der Geschmacklosigkeit unsere Epoche.

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Die angedachte Dokumentation „Friaul in häßlichen Ansichten“ ist als mehrbändiges Werk anzulegen! Noch kurzem glücklichen Weg durch‘s Grün auf vielbefahrener Straße vorbei am Erbrochenen geldgieriger Betonbaumeister. Die Welt der Toten gleicht der der Lebenden in ihrer grauen Trostlosigkeit.

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Die Welt der Toten gleicht der der Lebenden in ihrer grauen Trostlosigkeit.

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In Dignano verfängt zu früh - am zeitigen Mittag - der auf einer Wirtshaustafel annoncierte gesottene Aal. Gott behütet den Pilger, denn später wäre nichts mehr zu essen gewesen. Ein kulinarischer Lichtblick in diesem Tal der Tränen! Ein lustiger naiver Napoleon III. an einer Hausmauer, dem das Resorgimento ja immerhin den Raub der Lombardei verdankt; Venetien hat uns Bismark gestohlen. Die Piermonteser Truppen zeichneten sich durch Unauffälligkeit und Inkompetenz aus.

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Jetzt navigiere ich mit guter Karte über Feldwege zwischen Wiesen, Feldern und Weingärten. Wichtig dabei ist es, die wenigen Brücken über die Kanäle zu beachten. Sommer wird’s und da im Feuchten beißen die Gelsen!

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Nun knappe 4 km über die Tagliamentobrücke und ihre Zubringerstraße - ein Höllenritt im Schwerverkehr.

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Zum Abschluß versöhnt ein Weg durch die Weingärten. Hier wachsen Cabernet und Merlot von bescheidener Qualität, wie ich zum Nachtmahl noch herausfinden werde. San Vito de Tagliamento ist ein agreables Städtchen, ganz nett anzusehen, lohnte aber mit dem Automobil keinen Umweg.

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Mein Forschergeist verleitet mich - obwohl ich weiß, daß ich es nicht mag - doch das friulanischste aller friulanischen Gerichte zu probieren: Fricca! Das ist eine Art Katofelpuffer mit viel Käse und wenig Wurst tief in Öl getränkt. Gleichsam Zement füllt meinen Magen und der schwache Rotwein sickert darauf. Es war heute ein schwerer Tag!

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15.05.2025

Tag 18 | Klausen / Chisaforte - Carnia - Peuscheldorf / Venzone - Osoppo - San Tomaso - San Daniele de Friuli; 42,1 km

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Auf der alten Eisenbahntrass bergab nach Süden; noch einige Tunnels und enge Schluchten, dann weitet sich die Landschaft ab Carnia, einem Ort ohne jeden Reiz. Jetzt spüre ich die Mediterrané, die ersten Weinstöcke tauchen auf und die Architektur ist eindeutig italienisch!

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Beim Einzug nach Venzone, dessen mittelalterlicher deutscher Name tatsächlich Peuscheldorf lautet, erkennt man die Wunden, die das schreckliche Erdbeben anno 1976 geschlagen hat. Außerhalb der Stadtmauer trifft man noch immer auf Ruinen, doch dann begeistert mich die denkmalschützerische Leistung, die hier gelungen ist.

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Der Dom war bereits vom ersten Beben im Mai 1976 schwer getroffen worden und stürzte nach dem zweiten im September völlig zusammen. Der Wiederaufbau - eigentlich die Rekonstruktion - überzeugt.

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Wohl erkennt man noch die Narben, doch ist das Gotteshaus wiedererstanden, ohne überrestauriert und geschleckt zu glänzen! Die gotische Pietá zeigt in ihrem weichen Schnitt Italianitá, in deutschen Landen wäre das härter und expressiver gearbeitet.

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Das ganze Städtchen ist liebevoll wiederhergestellt und findet sich heute in der Liste der „schönsten Orte Italiens“.

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Daß man in der Kapelle des Heiligen Michaels verstorbene, eingetrocknete Ortsbewohner für zwei Euro zeigt, halte ich für geschmacklos, ist aber schon lange der Brauch. Napoleon haben die Mumien beeindruckt, als er hier durchzog, und er soll gar erwogen haben, sich selbst dereinst wegen der natürlichen Konservierung hier begraben zu lassen.

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Wenig hinter Venzone verliere ich meinen köstlichen Radweg und ich muß für rund 15 km auf die enge, stark von Lastwagen befahrene Straßen durch das Industriegebiet von Osoppo. Hier finden sich viele Motive für den noch zu erstellenden Photoband: „Friaul in häßlichen Ansichten"!

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Endlich zweigt die Via Alemagna ins kleine San Tomaso ab. Der Straßenname geht auf den alten Weg vom Baltikum bis nach Rom als östliches Gegenstück zur Via Francigena zurück. In dem Dörflein findet sich auch eine Pilgerherberge aus dem 12. Jahrhundert, denn just hier kreuzen einander die Pilgerwege nach Rom, Santiago und Jerusalem.

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Nun führt der Weg hinauf in einen Pilgerort der unkoscheren Phäaken: San Daniele del Friuli!

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Tagliatelle San Daniele mit reichlich von der örtlichen Schinkenspezialität folgt ein Fasan in seinem Lardospeckhemd. Das muß ich schon meinem Freund Thomas Bachheimer zuliebe essen. Ich bin ihm im Wort, bei erster Gelegenheit im Italienischen tüchtig beim Lardo zuzulangen und an ihn im fernen Dubai zu denken. Dort kommt der nämlich eher selten auf den Tisch - eigentlich nie! 

Der Redakteur bedankt sich! Hier ist's ja sehr schwer an Lardo zu gelangen umsomehr freut es einen. TB

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14.05.2025

Tag 17 | Tarvis - Pontafel / Pontebba - Klausen / Chiusaforte; 32,8 km

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Ich weiß nicht, wie viele hunderte Male ich schon durch das Kanaltal nach dem Süden gefahren bin, ohne es je wirklich kennengelernt zu haben! Heute führt mich der Alpe Adria Radweg auf der alten Bahntrasse gemütlich ins Italienische, denn wie Metternich lehrt, ist “Italien” ein geographischer Begriff., zunächst in die Republik Venedig.

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In Camporosso erreiche ich den höchsten Punkt dieses Übergangs mit 820 m über dem Meeresspiegel. “Saifnitz heißt des auf Deitsch!” sagte mir einst ein sehr “teutscher“ kärntner Freund, doch in den Ortsnamen erkennt man, wie einmal alles durcheinander war.

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In Pontafel erreiche ich die historische Grenze. Der Pontebba-Bach bildete stets die Grenze, erst zwischen dem Herrschaftsgebiet des Erzbistums Bamberg, später zwischen dem Herzogtum Kärnten und der Republik Venedig. Die österreichische Seite ist noch heute mehr bäuerlich, die venezianische urbaner.

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Beide Seiten haben ihre Kirche und auf der venezianischen Seite markiert ein letzter großer spätgotischer Flügelaltar - bedauerlicherweise sehr vulgär gefaßt – den letzten künstlerischen Gruß aus Kärnten. Im selben Gotteshaus trumpft die Serenissima aber auch mit einem Palma Giovanne auf, seiner „ Palla de San Sebastiano“ ein Meisterwerk ; gleich dem Flügelaltar wenig bekannt und wenig besucht, denn kaum einer fährt vor Udine von der Autobahn ab. 

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Weiter durch alte Tunnels das Tal der Fella ergründend; Wildbäche rauschen und Gämsen springen in der Felswand.

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Die Feste Klausen / Chiusaforte hat Österreich schon in den 20er-Jahren des 19. Jh., als Habsburg seine segensreiche Hand über Venetien hielt, zur Verbreiterung der Straße abgebaut;

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Napoleon hatte sie zweimal besetzt, doch in der modernen Kriegsführung war sie nicht mehr zu gebrauchen. Dabei haben hier anno 1509 40 Arkebusiere ein 10.000 Mann starkes Heer Heinrich von Braunschweigs aufgehalten.

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Beim Wirt esse ich Cialzons, als Kasnudeln mir wohlvertraut, vielleicht hier ein bißchen raffinierter zubereitet, bestreut mit ricotta afumicato.

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Ein Raum wirkt in seiner Gesamtheit und darf sich sprachlich und kulturell von seinen Nachbarn inspirieren lassen; freilich nicht von Exoten vom anderen Ende der Welt!

13.05.2025

Tag 16 | Mai; Villach - Arnoldstein - Thörl - Tarvis; 28,1 km

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Beim Auszug aus Villach - hélas - verpasse ich den historischen Römerweg und lande am Autobahnzubringer; kein glücklicher Pilgerpfad, aber nur die Härtesten kommen durch!

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Unverzagt lasse ich den Lindwurm der Blechkolonne an mir vorbeihasten und treffe endlich auf den lieblichen Radweg entlang der Drau der mich später parallel zur Straße nach Arnoldstein führt, eine Ortschaft, die wohl nie im Fachbuch “1000 places you must see before you die” aufgelistet werden wird. Von dort arkadischer Weg an der Gailitz, Wasserscheide zwischen Adria und Schwarzem Meer,

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.. leicht bergauf vorbei an Kühen und Pferden via Maglern nach Thörl (das zweite dieser Reise), wo ich die isoliert liegende Pfarrkirche St. Andreas besuche, die mir ob des Frescos des “Lebendigen Kreuzes” - eines der Hauptwerke des Thomas von Villach - wohl vertraut ist.In meinem Buch “Durch Habsburgs Lande” habe ich es ausführlich beschrieben und empfehle dort, es bald zu besuchen, da die mittelalterlich geläufige Ikonographie der schönen Ecclesia und der häßlichen Synagoge (Bild unten rechts) nicht mehr in den Zeitgeist paßt und zu erwarten ist, daß die Bücklinge vor dem ephemeren Jetzt es wohl bald unzugänglich machen werden.  

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Literatur wirkt - vielleicht nicht so wie ich es gewünscht habe, aber immerhin: eine trottelhafte und sachlich falsche "Kontextualisierungstafel” haben sie ob meines Textes aufgestellt, auf der die Knechte des betreuten Denkens Theologie, Historie und Kunst hinfällig neu zu deuten meinen. Das habe ich nicht gewollt!

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Ich passiere nun den virtuellen Schlagbaum und betrete das, was man Italien nennt. Die tatsächliche Grenze zwischen dem Herzogtum Kärnten und der Republik Venedig werde ich erst morgen am Nachmittag in Pontafel / Pontebba erreichen. Das obere Kanaltal hatte bis 1918 5% windische und sonst nur deutsche Bevölkerung. Doch den Irredentastaat verlangte es nach den Bleiminen des Landstrichs und besetzte diesen in den letzten Kriegstagen; erobert wurde da gar nichts. Gleich den Südtiroler Optanten verließen die Deutschen ihre Heimat und Süditaliener ersetzten sie. Bevölkerungsaustausch klappt!

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Nichtachtend der menschlichen Tragödien muß ich doch anerkennen, daß es nun gleich hinter der Staatsgrenze “Café” gibt, der den Namen verdient. Ich kann nicht verstehen, warum in Villach selbst italienische Espressos mit dem gleichen Wasser, der gleichen Maschine und den gleichen Kaffeebohnen bloß warmes braunes Wasser produzieren können. Den besten “Café” in der Eisenbahnerstadt gibt es an der Agip-Tankstelle!

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Beim Weg auf der Via Friulana passiere ich kurz einen Tunnel, dann finde ich deo gratias den wunderschönen “Alpe Adria Radweg”, der mich mitten ins Zentrum von Tarvis führt.

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Der noch immer nicht genannt werden wollende Kärntner Großarchäologe erbarmt sich des Pilgers abermals und führt ihn in ein Restaurant der Spitzengastronomie aus. Ohne Zögern nimmt der pralle Pilger an! Solche Offerte werden ihn sobald nicht wieder erreichen, er dankt und wird den Benefactor in seinen Gebeten bis zur Heiligen Pforte mitnehmen. Kann größerer Lohn winken?

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12.05.2025

Ruhetag | Ossiacher See - Villach - Rundgang; 9,5 km

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Heute ein Ruhetag - vielleicht doch nicht ganz: Mein Freund Andreas Mölzer bittet mich für sein Wochenmagazin “Zur Zeit“ einen wöchentlichen Pilgerbericht abzuliefern. Der Pilger hat ja viel Tagesfreizeit!

Vom Ossiacher See durch mild besonnte Auenlandschaft sehr gemütlich auf einem Radweg nach Villach; ein schöner Morgenspaziergang! Bei einer kleinen Erhebung ein mittelalterlicher Bildstock wo einst die Pferde ausgewechselt wurden.

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Dann geht’s hinab in die Stadt, zuerst unter der Eisenbahn durch. Villach ist ein wichtiger Bahnknotenpunkt, Eisenbahnerstadt und damit rot. Die fröhlichen Kärnten meinen das aber nicht so grob, es ist eher Folklore.

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Die ortsübliche Fröhlichkeit begegnet mir dann gleich bei einem Bronzemonument, das dem heiteren Biertrinker errichtet wurde; dahinter die Villacher Brauerei.

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Der liebe Gott lädt mich zur Heiligen Sonntagsmesse in die Franziskanerkirche, die eben beginnt. Ich nehme dies als göttlichen Hinweis, dieweilen ich sonst den Kult der Konzilskirche meide. Die heilige Handlung läuft würdig und ohne modische Spaßetteln ab, so überschreite ich geistlich gestärkt die Drau und bin am Südufer schon ein bißchen in Italien - stand doch einst Villach unter drei Bischöfen: Nördlich der Drau gehörte es zum Erzbistum Salzburg, südlich dem Patriarchen von Aquileia und weltlich regierte der Erzbischof von Bamberg. Die Stadtpfarrkirche in ihrer Pracht übertrifft manchen kleinen Dom in Italien.

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Nun winkt meine Herberge. Ein ungenannt bleiben wollender Großarchäologe des Landes Kärnten schießt gar mit einem Kreidmörser aus dem 16. Jh. Salut ob meiner Ankunft!

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Nun jubelt innigste Wiedersensfreude gekrönt mit daunengebetteter Siesta. Was dann folgt ist Zenit des Pilgerglücks! Mein Freund, gleichwohl Gelehrter von Rang und international geschätzter Sachverständiger, wird der Nachwelt durch sein Meisterstück in Erinnerung bleiben: die besten Spaghetti Carbonara des Planeten Erde. Die feinste Trattoria Roms erreicht nicht diese Qualität.

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Also gehe ich nur aus spirituellen Gründen morgen weiter !

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11.05.2025

⁠Tag 14 | Schoß Albeck - Himmelberg - Feldkirchen - Ossiach - Annenheim; 39,5km

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Das Geschick von Schloß Albeck ist eng mit zwei Frauenpersönlichkeiten verbunden. Zuerst ist da die Heilige Hemma - ja ich bin noch immer am Hemmaweg - in deren Besitz die Herrschaft stand und die sie an ihre Stiftung Gurk übertrug; und dann ist da die vorläufig noch nicht heiliggesproche Elisabeth Sickl, die nach fast tausendjähriger kirchlicher Herrschaft den Besitz vom Bistum erwarb und das fast vergessene und verwahrloste Gemäuer in liebevoller Kleinarbeit renovierte, restaurierte und revitalisierte. Jahrein, jahraus finden hier jeden Sonntag zwei Konzerte statt, drei Theaterproduktionen gibt es, dazu weitere Musikabende sowie Ausstellungen und andere Veranstaltungen; und ja, vorzüglich essen kann man hier auch! So hat sich ein richtiges Kulturzentrum im oberen Gurktal entwickelt, geschuldet einzig privater Eigeninitiative!

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Der Pilger hatte gestern einen köstlichen, langen und vinolenten Abend und heute einen entsprechend schweren Morgen! Sei’s drum, die Straße ruft! Nach üppigem Frühstück nehme ich Abschied von den Freunden und ziehe munter hinab nach Himmelberg.

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Schlechter Imbiss, dann weiter zum Ossiachersee. Fehler passieren zumeist, wenn der Weg zu eindeutig scheint. Ich marschiere munteren Schrittes hinab - bis die mir wohlbekannte Silhouette des Kirchturms von Feldkirchen erscheint. Das war nicht geplant! Ich habe wohl irgendwo eine Abzweigung verpaßt. Dieser Blödsinn kostet mich rund 7 km, also 1 1/2 Sunden, und trägt dem Partisanen der Schönheit zusätzlich Schmerzen ein: Nie hatte mich ein mildtätiges Schicksal je in die Außenbezirke Feldkirchens geführt.

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Nun muß ich durch genau diese navigieren und böse sticht mir eine verbrecherische Grausamkeit aus Beton ins Auge. Geschmäcklerisch mag es sein darüber zu klagen, wirklich grausam freilich ist es sich vorzustellen, daß dort unbescholtene Bürger tatsächlich wohnen!

Den Weg habe ich endlich wiedergefunden. Flott geht’s nun über Wiesen und Felder an der Südseite des Sees bis Ossiach...

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wo mich ein weiterer kostbarer gotischer Flügelaltar erwartet, und dann endlich um das Westende des Sees herum nach Annenheim, wo der Pilger glückliches Quartier erheischt bei Andreas Mölzer, wie viele seiner Freunde "ganz ein Böser”.

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Wir kennen einander seit mehr als dreißig Jahren, seit unserer gemeinsamen Afghanistanreise sind wir wirkliche Freunde. Halbe Nächte lang haben wir dort wahrlich über Gott und die Welt diskutiert und zueinander gefunden. Es mag sein, daß mein Freund Andreas in seiner Katholizität etwas schlampig ist, doch glaubt er sich das leisten zu können, da doch ein Heiliger Papst in seiner Verwandtschaft ist: Pius IX! Daher findet sich auch bei ihm ein gewisser Unfehlbarkeitsanspruch.

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Andreas' Sohn Wendelin, Abgeordneter der bösen Partei und ebenso ein Herzensbruder, ist ebenfalls dabei und wir festen fröhlich in mondbeglänzte Nacht am See. Für fünf Stunden Schlaf und einen ausgedehnten Spaziergang hält sich der Pilger ganz gut!

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10.05.2025

Tag 13 | Gurk - Weitenfels - Schloß Albeck; 21,3 km

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Abschied von der Hl. Hemma - ich habe Ihr speziell was versprochen - dann weiter leicht und heiter bei freilich schlechtem Wetter durchs Gurktal.

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Der Pilger ist im Allgemein bedūrfig und unverschämt. Wenn er letzteres übertreibt heißt man ihn einen Pülcher!

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Ich will mich also durch Kärnten durchschnorren. Heute winkt mir Quartier bei meinem Freund Heinrich Sickl!
Trefflich alles: Nach üppigem Schmaus noch ein Konzert der Schick Sisters. Alles weitere morgen; ich bin trunken ob der Freude des Glücks mit Freunden!

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09.05.2025

12. Tag | Grades - Prekova - Gurk; 21,8 km

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Am Morgen hinauf zur spätgotischen Wallfahrtskirche St. Wolfgang. Meinem liebenswerten Wirt verdanke ich, daß er den Meßner aufgetrieben hat, um mir das Gotteshaus aufzusperren.

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Herr Klasen hat ein bewegtes Leben hinter sich . Als Koch fuhr er zu See, bis er ob der Liebe in den Kärntner Bergen strandete. Nun kümmern er und seine Frau sich um die Wallfahrtskirche und Pfarrkirche und haben die Schlüsselgewalt, selbst die für den Tresor in der Sakristei, um mir das Reliquiar der Hand des Hl. Wolfgangs zur Verehrung zu reichen. Kaiser Friedrich III. bemühte sich einst in Regensburg um die Reliquie für die Wallfahrtskirche. Für solches braucht man eben Kaiser! Nun hat Grades die ganze Schwurhand des Heiligen dem berühmten St. Wolfgang am Wolfgangsee bevor!

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Der prachtvolle Flügelaltar erreicht nicht ganz die Qualität von Pachers Meisterwerk in Oberösterreich, stammt aber aus dem gleichen Umfeld. Der ganze Bau beeindruckt durch lichtdurchflutete Leichtigkeit und exquisite Deckengestaltung. Entzückend finde ich auch eine kleine Figur des pilgernden Jakobus und die zweier Mohren, die sich nach der Taufe sehnen.

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Vorbei an den soliden Wehrmauern der fortifizierten Bergkirche geht es hinunter zur nicht minder schönen kleinen Pfarrkirche St. Andreas, und dann über den Prekova-Paß mit rund 1.200 Metern Seehöhe, um vom Metnitztal ins Gurktal zu wechseln.

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Auf der Paßhöhe beim Wirten gibt es herzhaften Schweinsbraten um den Pilger bei Außentemperaturen von 4° und leichtem Nieselregen aufzuwärmen.

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Dort treffe ich die neuen Freunde von der Pilgergruppe wieder. Jetzt erst komme ich dahinter, daß Gruppenleiter Stadler gleich mir ein großer Freund der Kärntner Fastentücher ist – und ich auch sein Büchlein darüber gelesen habe. Vielleicht schreiben wir gemeinsam ein größeres Werk darüber!

In erfrischendem Frühlingsregen hinab nach Gurk, dem Kärntner Dom. Das Stift ist ausgelöscht, da wanken nicht einmal mehr drei mürrische Mönche; ein zeitgeistiges Hotel ist eingezogen und bietet Ayurveda-Massagen und den dazu passenden indischen Fraß.

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Der Dom allerdings lohnt jede Reise und das Grab der Heiligen Hemma, Landesmutter Kärntens, ist nach Mariazell wohl eines der kostbarsten Pilgerziele des Vaterlandes.

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In der Krypta Pilgermesse und Verehrung der Heiligen. Corradini, der Meister verschleierter Gestalten, hat das Grabmal im 18. Jh gestaltet, vom romanischen Vorgänger sieht man auch noch ein wenig.

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Den Kärntner Mädeln freilich ist der Hemmastein das Wichtigste. Ein Felsblock, auf dem die Heilige vor mehr als tausend Jahren saß, um den Kirchenbau zu überwachen, ist glatt abgewetzt von den vielen Kärntnerinnen, die sich darauf setzten, um Fruchtbarkeit zu erlangen.

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“Habemus Papam!” In der Hotelbar verfolge ich am großen Bildschirm das Geschehen in Rom. Da tritt er auf die Loggia: Leo XIV! Immerhin, er ist korrekt gekleidet, der Name ist gut gewählt, und er betet das Ave Maria, letzteres bei dieser Gelegenheit unüblich. Vor allem quatscht er keine anschmeißerischen Banalitäten! Man darf hoffen!

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08.05.2025

11.⁠ ⁠Tag  St. Lambrecht - Auerlingsee - Grebenzen - Ingolsthal - Metnitz - Grades; 28,3 km

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Die Stiftskirche ist für einige Zeit gesperrt. Wichtige Renovierungen stehen an: Verbesserung von Bankheizung , Mikrophonanlage und vor allem Neupositionierung des Luthertisches. Lauter Dinge, die man heut’ so braucht! Dafür schmeißt man ein paar Bankreihen hinaus – es kommt ohnedies kaum noch wer!

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Hier hält mich nichts und der Weg zieht hinauf auf die Grebenzen, einen Bergstock zwischen Mur- und Metnitztal, den der Automobilist über den Neumarkter Sattel umfährt. Bis zur Kärntner Grenze geht’s durch St. Lambrechter Siftswaldungen, rund 5.200 Hektar.

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Am stiftseigenen höchst malerischen Auerlingsee wäre eine Kapelle stimmungsvoll, das Stift aber hat ein mobiles Klo aufgestellt; nun, das braucht man wohl am synodalen Weg dringender…!

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Auf 1.350 m, bisher mein höchster Punkt auf der Wallfahrt, wechsle ich ins Kärntnerische. Ich liebe dieses Land aufrechter Menschen, die noch das Herz am rechten Fleck haben und sangesfroh und trinklustig auf woke Moden pfeifen.

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Nun bin ich am Hemmaweg, der eigentlich eine Art Achterschleife über rund 800km bildet und auf eine Wallfahrt zurückgeht, seit 1607 belegt, die ursprünglich von Bischofslack bei Marburg zum Grab der Heiligen in Gurk führte. Dem ehemaligen Kärntner Bischof Schwarz ist es zu danken, daß diese Tradition wiederbelebt wurde, und wie der Liebe Gott es will , treffe ich beim Abstieg nach Ingolsthal auf eine Kärntner Pilgergruppe, die von Roland Stadler, dem Referenten der Diözese für Tourismuspastorale und Koordinator aller Pilgerwege in ganz Österreich geführt wird, einem höchst kompetenten und rührigen Mann, und bald ein Bergkamerad.

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Viel erzählt er mir über die Geschichte der lokalen Pilgerwege und so geht’s mit ihm, Elke und Brigitte flott hinunter nach Ingolsthal. Dort gibt es eigentlich keine Verpflegung , doch nur für die Pilgergruppe von insgesamt ca. 15 Leuten wird heute aufgekocht und die neuen Freunde laden mich zu exzellenter Gulaschsuppe und Kärntner Reindling ein. Ein Hochgenuß!

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Nun trennen sich unsere Wege. Die Gruppe geht gleich nach Grades, ich schlage noch einen Haken über Metnitz, um den berühmten Totentanz zu sehen. Herr Lesch, der Meßner und Kustos des kleinen Museums, öffnet dem Pilger alle Türen und erläutert mir die komplizierte Restaurierungsgeschichte der schlecht erhaltenen aber bedeutenden Fresken aus ca. 1510-1530, die, nun vor der Unbill des Wetters in einem kleinen Museum geschützt, einst an der Außenmauer des Karners angebracht waren.

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Dort schuf man in den 1980er-Jahren eine Rekonstruktion und fügte auch die längst verlorengegangen Partien hinzu, analog der ursprünglichen Vorlage eines Baseler Druckwerks aus 1465. Da erkennt man ihn dann deutlich, den Papst, wie ihn der Tod in den Höllenschlund führt; sehr passend zum heute beginnenden Konklave!

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In der Pfarrkirche von Metnitz treffe ich wieder auf die Judenburger Schnitzschule, die hier nach dem Kirchenbrand in der ersten Hälfte des 18. Jh. mit der Gesamtausstattung der Kirche ein wahres Meisterstück abgeliefert hat.

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Am Weg nach Grades komme ich wie vor 23 Jahren an der wie damals verschlossen Mariahilf-Wallfahrtskirche vorbei – und schieße wie damals dasselbe Bild durchs Schlüsselloch.

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In Grades gibt es erst einmal das Pilgerbier und dann im Gasthof Sandwirt was die Mama gekocht hat: Kasnudeln mit Salat – was will ein Kärntenfreund noch mehr!

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07.05.2025

10.⁠ ⁠Tag: St. Georgen ob Judenburg - Scheifling - Teufenbach - St. Lambrecht; 26 km

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An St. Georgen ob Judenburg fährt man vorbei, heute mit der großzügigen Umfahrung umso schneller! Dabei birgt die Pfarrkirche eines der bedeutendsten romanischen Fresken Österreichs! 1987 bei Renovierungsarbeiten zufällig entdeckt und bis 1989 tadellos restauriert zeigen sie die Georgslegende, den Weltenrichter und die zwölf Apostel. Die Beschriftungen sind noch gut lesbar, die Malereien von feierlicher Würde.

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841 Einwohner hat der Ort, und nicht einmal die wissen von ihrer einzigartigen Kostbarkeit, wie ich gestern beim Wein im Gespäch feststellte. Vielleicht habe ich meine Trinkkumpanen auch neugierig gemacht und sie schauen sich’s irgendwann an, so wie ich am Morgen, wenn die Kirche aufsperrt. Oft schon habe ich mit dem Wagen hier halt gemacht und so grüße ich den Hl. Georg als alten Freund, bin ich doch auch sein Ritter. Daß die Kirche auch noch einen schönen Marienaltar aus der barocken Judenburger Schnitzschule in ihrem typisch expressivem Stil beherbergt, erfreut den Partisanen der Schönheit freilich auch - warm wird mir da um’s Herz und das braucht es, denn das Thermometer zeigt 4°; noch kein Regen.

Die neue Sparautobahn im Murtal hat die alte Bundesstraße völlig leer geräumt, so geht es munteren Schrittes vorbei an Unzmarkt und der Frauenburg, vielleicht Stammsitz des Hauses Liechtenstein, jedenfalls Feste des Minnesängers Ulrich von Liechtenstein, auf Scheifling zu.

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"Am Sonntag is Scheiflinger Kirtag, da kemman de Tabakraucher zsamm. Sie gehn ja net eini in d'Kircha, / dauert eahna de Predi' viel z'lang.”

Lustig muß es da einmal zugegangener sein! Heute hat Scheifling Angst. Schon bei der Annäherung in einem Waldstück werde ich auf die Videoüberwachung hingewiesen. Im Ort glotzt mich dann böse die Kamera an. Vielleicht aber hat nur ein findiger Vertreter dem schlichten Bürgermeister dieses Investment eingeredet. Verdient hat jedenfalls jemand daran!

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In Teufenbach zeigt schon das St. Lambrechter Wappen, daß es nicht mehr weit ist. Bald habe ich den Weg der Figur unserer Lieben Frau von Mariazell in umgekehrter Richtung zurückgelegt. 1157 entsandte das Stift St. Lambrecht den Mönch Marus zur Kolonisierung der neuen Erwerbungen in die Wildnis am Erlaufsee. Da war das Stift schon fast 100 Jahre alt.

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Was heute davon übrig ist, ist kümmerlich und damit meine ich nicht Reichtum, Kunstschätze, Gebäude und Waldungen. Nein, davon ist reichlich vorhanden. Aber geistlich ist es eine Wüstenei, so wie das Mariazellerland war, ehe die Figur der Magna Mater Austriae und damit die Zivilisation eintraf.

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Vor 23 Jahren bei meiner ersten Großwallfahrt klopfte ich schon einmal an die Klosterpforte und mein damaliger Besuch blieb mir in unangenehmer Erinnerung.

“Es wird alles anders, aber sicher nicht besser!” lehrt der optimistische Denker Robert Chlada - und wieder hat er recht!

Die Pforte ist nur bis 15 Uhr besetzt, aber alle Tore offen. Ich irre durchnässt durch endlose Korridore die mit großflächigen Schmierereien - Pardon, moderner Kunst - zugehängt sind. Der liebe Gott läßt mich den Altabt finden, genau jenen, der mich vor 23 Jahren behaust hat. Sehr freundlich ruft er den Prior, der sich gleich angewidert zeigt, als ich ihn mit "Hochwürden" anrede. “Mit der Taufe sind wir alle gleich und es gibt keine Vorrechte!” - großartig, da bin ich am synodalen Weg. Korrekt weist er mir zur Übernachtung ein sehr geräumiges Zimmer samt Bad und WC zu, interessiert sich aber in keiner Weise für mich, woher ich komme und wohin ich gehe. Immerhin trockenes und gut beheiztes Quartier habe ich! Meine Erkundigung nach Ausspeisung im Refektorium stößt auf Unverständnis. Auf Nachfrage teilt er mir mit, daß die Mönche hier nicht gemeinsam speisten. Im Ort würde ich schon ein Wirtshaus finden.

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Um 18 Uhr besuche ich in der Peterskapelle - der barocke Prunk der Klosterkirche läßt sich wohl nicht mehr ertragen - Vesper und etwas, das eine Hl. Messe seien soll. Drei bedeutende spätgotische Flügelaltäre von Kärntner Meistern stehen wie Möbel der Großeltern rum.

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Man braucht sie nicht mehr. In der Mitte des Raumes steht ein in der Anschaffung gewiß sehr teuer gewesener kreisrunder Marmorblock. Kein Kruzifix, keine Kerzen, keine Blumen - das nehmen sie als Altar. Der Abt sitzt neben den zwei Gläubigen in der Kirchenbank, drei Mönche, geschmückt mit kanarivogelfarbener Stola, heben die Hand zum Vatikanischen Gruß. Ein Mönch ist wohl bettlägerig - damit hätte ich den gesamten Konvent gesehen. Fünf sind sie noch. Das Konzil wirkt!

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06.05.2025

9.⁠ ⁠Tag: Seckau - Fohnsdorf - Pöls - St. Georgen ob Judenburg; 37,5 km

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Die Klimakatastrophe trifft mich eiskalt: 7° und durchgängig Regen, den ganzen Tag lang. Morgendlicher Abschied vom “Dom in Gebirge”,

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dann auf und ab auf ruhiger Nebenstraße. Der Nässe trotzend trotte ich dahin zwischen der Autorennbahn Spielberg und dem Militärflughafen Zeltweg. Teueres Fluggerät steht für den Dritten Weltkrieg bereit, wenn Frau von der Leyen es will; oder doch nicht, denn bei uns will das niemand; aber wird uns wer fragen?

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Fohnsdorf war nie ein schöner Ort und ist bei diesem Wetter noch trostloser als sonst. Der Bergsegen ist längst schon versiegt, der Grubenhund abverreckt, die Jungen sind abgesiedelt und die Alten traurig.

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Nicht viel los auch in Pöls. Von weitem schon droht die bizarre Häßlichkeit des Zellstoffwerkes , doch immerhin finden hier Menschen noch Arbeit. Die Kebabbude hat geschlossen heute, der Wirt mit der Kegelbahn schon lange und für immer. Der Bestatter hat offen. Gestorben wird immer, ein krisensicheres Geschäft.

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Kein Nachmittagskaffee und kein regenfreier Unterstand. Da taucht er auf, der Glücksstern meines Nachmittages: ein Spar-Supermarkt! Der hat einen Kaffeeautomaten und ein schützendes Vordach. Oft braucht es wenig, um glücklich zu sein!

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Am Weg hinab ins Murtal begegnet mir wieder eine widerständige Kuh mit nicht EU-konformen Geläut. Eine andere koter. Ob sie dabei an die Flintenuschi denkt?

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Bei "Nah und Frisch” zu St. Georgen ob Judenburg, da finde ich meinen trockenen Hafen! Ein echter Nahversorger bietet Lebensmittelladen, Bierausschank, die einzigen Fremdenzimmer im Ort und Nachtmahl à la minute gekocht. Ich suche mir an der Fleischtheke aus, wonach es mich gelüstet und der Wirt bereitet es sogleich: tadellos.

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Dazu gibt’s Gelben Muskateller aus der Südsteiermark. Er verrät mir freilich, daß er von all dem nicht leben könnte. “Murtal-Eis” heißt das Flaggschiff seines Imperiums! Speiseeis der Extraklasse, in feiner Handarbeit mit Liebe zubereitet. Dafür aber ist es mir Anfang Mai zu kalt!

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05.05.2025

8.⁠ ⁠Tag: St. Michael - Kraubath - Prankh - Seckau; 24,6 km

Sonntag ist es, und ich mache wieder einmal den Versuch, eine Konzilsmesse zu besuchen. Der schöne Barockaltar der Pfarrkirche ist mit drei bunten Fetzen(1) verhängt. Auf Rückfrage erklärt man mir, dies seien keine Fetzen, sondern ein Fastentuch, und das hänge hier bis Christi Himmelfahrt. Eine Messe gibt es auch nicht, sondern nur einen Wortgottesdienst, geleitet von einem schmucken Herrn in Lederhosen. Ich sehe keinen Sinn darin, frömmelndes Laiengequatsche meinen Aufbruch länger verzögern zu lassen und ziehe los, zumal es noch sonnt. 
Die Walpurgiskirche finde ich leider fest verschlossen, ich hätte dort gerne die berühmten gotischen Glasfenster gesehen. (2)

(1)                                                                                   (2)
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St. Michael - das kennen die meisten wohl nur wegen des Autobahnkreuzes mit der Pyrnautobahn. Der Pilger preist die Betonpiste des Fortschritts, denn so findet er die Parallelstraße gänzlich autofrei und wandert vorbei an duftendem Flieder, glücklichen Schweinen und milde glotzenden Kühen ungestört bis Kraubath, wo er klugerweise, wenn auch noch etwas früh, ...

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beim Jägerwirt eine schmackhafte Mahlzeit einnimmt. Gleich lässt sich erkennen, daß der Wirt den Anspruch hat, Qualität auf den Teller zu bringen und wohl nur deshalb kann er sich hier halten, fernab aller Laufkundschaft. Da kocht ein Könner für Kenner! Alternativen gibt es heute sowieso nicht, alle anderen Gaststätten sind längst kaputt. Leichter Regen setzt gegen 14 Uhr ein und wird sich den ganzen Tag über halten

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Ein kurzes Stück durch den Wald, Hügel auf und Hügel ab, immer wieder vorbei an stolzen Bauernhöfen, an stolzer Bauernkultur von einst, wo sogar die Stadlfenster mit Geschmack gestaltet waren. Gleich daneben trumpft die Moderne völlig beziehungslos mit weiß getünchten Betonschachteln auf. Gewiß hat irgendein selbstgefälliger Architekt Bilder seiner optischen Verbrechen in seiner "Mappe” und zeigt sie gerne vor, ganz ohne Scham. Dabei trifft die Berufsbezeichnung nicht mehr wirklich zu: “ Staatlich geprüfter Anwender der Bauordnung “ sollte er heißen. Aber er heißt sowieso nichts.

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Am späten Nachmittag erreiche ich Stift Seckau, wo ich avisiert bin und gütig Quartier bekomme. Die Abtei war einst Bischofssitz und spirituelles Zentrum der Steiermark; mit der “Seckauer Madonna”, einer venezianischen Alabasterarbeit aus ca. 1200, besitzt es das älteste Gnadenbild Österreichs, und die mächtige Kreuzigungsgruppe findet sich in jedem Buch über mittelalterliche Kunst abgebildet.

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Für Karl II. von Innerösterreich, den großen Gegenreformer, dem wir die Rekatholisierung von Kärnten und Steiermark verdanken, errichtete Sebastiano Carlone das prächtigste Renaissancefürstengrab nördlich der Alpen, Capolavoro des Italieners. Helm und Schwert des Erzherzogs sind an der Außenwand als memento mori angebracht - man stelle sich einmal im Vergleich Füllfederhalter und Baseballkappe der gegenwärtig Herrschenden als Dokument unseres Zeitgeistes vor ...

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All das hinderte Kaiser Joseph II. nicht, die Abtei aufzulösen. Einer Wiederbelebung aus dem 19. Jh. machten die nationalen Sozialisten den Garaus – ich habe nie verstanden, warum man diese Variante des Sozialismus als rechtsextrem bezeichnet!

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann man von neuem, die altehrwürdigen Gemäuer mit geistigem Leben zu füllen, nun aber führen die Segnungen des Konzils zum gemächlichen Absterben. Banal klingt das monoton heruntergelesene Chorgebet in schlechtem Deutsch, bereichert durch zeitgenössische Gebetsdichtung der wenigen Mönche.

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Als Lesung im Refektorium wird die Autobiographie von Papa Bergoglio vorgetragen. Immerhin weiß ich jetzt, daß schon sein Großvater ein Linksliberaler war; und daß Herr Franz “O Sole mio “ singen konnte. Ob ihm das jetzt hilft? Zwölf Mönche, einige über 90 Jahre alt, halten noch irgendwie durch. Stift Heiligenkreuz hingegen hat den größten Konvent seit der Gründung im 12. Jahrhundert.
Warum wohl?

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04.05.2025

7.⁠ ⁠Tag: Bruck an der Mur - Leoben - St. Michael; 25 km

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"Nimm einem Dorf den Priester und in vier Jahren wird das Volk wie sein Vieh!” sagte der Hl. Pfarrer von Ars. Bleibt der Priester, so bleibt das Heil der Seelen. 150 Einwohner und einen Pfarrer gibt es auf Maria Rehkogel und sie nehmen Tradition und das Ewige noch ernst. Weihwasser wird noch gebraucht, und die Gläubigen können es sich holen; in der Kirche sitzen Frauen auf der Frauenseite, Männer auf der Männerseite, und alle im Steyrergwand. Ja, Männer gehen hier auch noch in die Kirche – und heute sind es sogar mehr als Frauen. Große Liturgie auf Maria Rehkogel zum Herz-Maria-Sühne-Samstag, mit Aussetzung, Anbetung, Betrachtung, Rosenkranz und Heiliger Messe! Das dauert, dann bekomme ich noch den Pilgersegen und einen Pilgerbrief, um leichter Quartier in Klöstern und Pfarrhäusern zu finden , natürlich auf Latein, damit’s die Walschen auch verstehen!

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Eine gute Seele bringt mich dann zu Tale, exact an die Stelle, wo ich gestern abgeholt wurde. Mittags bin ich am Hauptplatz von Bruck und gewinne am Kornmeßerhaus einen ersten Eindruck von dem, was sich in gut zwei Wochen, deo volente, in Venedig in ganzer Pracht vor meinem Auge entfalten wird. Denn Venedig hat er gewiß gekannt, der Hammerherr Pankraz Kornmeß, der um 1500 den schönsten heute noch existierenden Profanbau aus der Zeit des Wirtschaftswunders der Epoche Kaiser Maximilians errichtet hat.

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Nun greift wieder die Gravitation des Ortes; ein Imbiß wäre jetzt gerade recht, kalt, nicht zu schwer, sonst hat der Pilger am "Nachmittag sein G’frett”. Da gute Gaststätten hierzulande selten sind, werden die wenigen mit dem steirischen Panther markiert und zu meiner Freude leuchtet mir dieses Zeichen am unteren Hauptplatz entgegen.

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Im Gasthof Riegler stieg dereinst gar der erste österreichische Elephant ab! Das war anno 1552, ein diplomatisches Geschenk des portugiesischen Königs an den Kaiser. Zunächst nach Genua verschifft, wurde der Dickhäuter über die Alpen bis nach Wien getrieben und auf seiner Reise in den besten – weil größten – Häusern untergebracht. Einige Gaststätten tragen davon heute noch ihren Namen, zum Beispiel in Meran, nicht aber hier in Bruck. Denn der rührige Wirt aus Leidenschaft, Herr Riegler, hat vor rund dreißig Jahren die heruntergekommene Wirtschaft neu übernommen und da ist es nur recht, daß sie nun seinen Namen trägt. Viel hat er aus dem Haus gemacht, sogar das örtliche Reich der Schlaraffen hat hier seine Burg, und die Küche hält, was die Auszeichnung verspricht. Dabei ist der Wirt eine Fundgrube lokaler Anekdoten und die Geselligkeit krallt mich fest.

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Irgendwann am frühen Nachmittag muß es dann sein – endlich beginne ich meinen heutigen 25-Kilometer-Marsch. Es geht flott dahin, der alte Weg ins Italienische, heute die B116 , entschärft durch die parallel geführte Autobahn. Am schönen Leoben schramme ich nur vorbei, ohne den Hauptplatz zu berühren, und über einen kleinen Pass gelange ich nach St. Michael.

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Zwei kurze Gewitter erwischen mich, beim Einzug in St. Michael kommt wieder die Sonne hervor und ein kaum je so gesehener Regenbogen spannt sich über ein garantiert nicht schwules vaterländisches Denkmal “aus großer Zeit”.

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Die schönste kulinarische Freude ist dem Pilger, wenn Mama kocht. Das tut sie im “Eberhard“ nur, wenn sie Lust hat. Heute hat sie!

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03.05.2025

6.⁠ ⁠Tag: Seewiesen - Thörl - Kapfenberg - Bruck an der Mur; 32,5 km

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Seewiesen , das sind ein schlechter Gasthof mit schönem Ausblick, ein paar Häuser, unterhalb ein liebes Kirchlein und daneben ein stattliches Herrenhaus – der Pfarrhof oder gar ein Hexenhaus? Wie dem auch sei – ich muß weiter, talwärts die Straße entlang durch weite blühende Landschaft. Die erste Heumahd findet gerade statt und frisch hängt der Duft des jungen Grases in der Luft.

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Das Tal verengt sich nun zum Thörl. Ehe ich von Kärnten ins Friaulische wechsle, werde ich wieder durch ein Thörl müssen.

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Gleich einem Peitschenschlag trifft mich am Ortseingang der Anblick eines Betonklotzes samt Betonturm, ein Bau, den sie hier “Kirche “ nennen. Sie unterscheidet sich nur unwesentlich vom gleich daneben liegenden Rüsthaus der örtlichen Feuerwehr. Es ist schon eine Besonderheit der Konzilskirche und ihrer protestantischen Ideengeberin, daß sie solche Orgien der Scheußlichkeit hervorbringen. Seien es Mahomedaner, Hinduisten, Buddhisten oder unsere orthodoxen Brüder in Christus, alle vermögen Kultbauten zu errichten, die religiöse Identität und Zweck deutlich von Ferne zeigen – nicht so die Adepten des fortschrittlichen Westens! Deren Gebäude können als Turnhalle, Konferenzzentren oder Krematorien interpretiert werden.

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Mir graust, doch ich wäre nicht der Partisan der Schönheit, erspähte ich nicht selbst hier versteckte Erinnerung an Harmonie und Geschmack in der Umgebung. An einem Arbeiterwohnheim der Penggschen Industrie ein schlichtes Bild von 1936 über Familie wie sie sein soll! Tempi passati!

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Geradeso wie die Hammerherrlichkeit der Familie Pengg. Einst die großen Herren im Tale, ist nun der Lack längst ab. Ihr Wirtshaus gibt es auch nicht mehr, wie überhaupt keine Gastronomie bis hinunter nach Kapfenberg. Dabei komme ich an manchem stattlichen Gasthaus vorbei – geschlossen für die Ewigkeit. Schmalhans hat heute Küchendienst!

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Zum Schmausen bliebe mir ohnedies keine Zeit, denn um 17 Uhr 30 muß ich in Bruck sein, wo mich mein Freund, Hochwürden Obernaus, abholen wird. In seinem prächtigen Pfarrhaus am Maria Rehkogel gibt er dem Pilger Quartier und das Geschenk einer Heiligen Messe. Diesbezüglich ist es heute gerade wie zur Zeit der Französischen Revolution, wo man jemanden kennen muß, der jemanden kennt, der noch rechtgläubiger Priester ist und kein Konstitutionspfaffe. Die Eile also lohnt, und die 600 Höhenmeter bleiben mir erspart, denn wenn ich meinen Weg am nächsten Tag exakt dort fortsetze, wo mich heute der Kraftwagen abholt, ist der motorisierte Seitenschwenk erlaubt.

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Bis Bruck an der Mur ist noch viel Häßlichkeit zu überwinden, vorbei an Industriekomklexen, die an Mordor erinnern.

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Dann freilich himmelhoch jauchzend Triumph der Schönheit: die Wallfahrtskirche Maria Rehkogel aus dem 14. Jh., ihre Ausstattung das Alterswerk des großen Veit Königer, ein Jubel an Farbe, Glanz und Bewegung, und alles doch nur Beiwerk für das einzig wirklich wichtige: das Heilige Meßopfer, das ich heute zum Herzjesufreitag mitfeiern darf!

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Abendstimmung und Sonnenuntergang hinter dem Hochschwab und wieder eine runde katholische Sache: mein hochwürdiger Freund war vor seiner Berufung Meisterkoch und so zaubert er ein Haubendîner für den Pilger, accompagniert von edlem südsteirischen Wein.

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Schön ist es katholisch zu sein!

 

02.05.2025

5.⁠ ⁠Tag: Mariazell - Salzatal - Gußwerk - Gollrad - Seebergsattel - Seewiesen; 25,6 km

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Mariazell hat starke Gravitation - man kommt nicht weg! Üppiges Frühstück im exzellenten "Goldenen Kreuz”, dem ersten Haus am Platz, davor noch Hl. Messe von Don Siegfried celebriert,

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Besuch der Schatzkammer mit den Freunden und dort Bewunderung der erlesensten Stücke: die kostbare Ikone, die der ungarische König Ludwig zum Dank für einen Sieg über die Türken spendete, Prunkkleider und Kronen der Madonna, Elfenbein, Email, Juwelen, alles Liebesgaben von Adel und Volk an die Magna Mater Austriae.

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Dann nochmals fröhliche Kaffeerunde am Platz, Umarmungen, Verabschiedungen und endlich komme ich weg.

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Mittlerweile ist es Mittag; flußabwärts gibt es keine Alternative zur Straße, was heute, am 1. Mai, kein Vergnügen sein kann. In unserem postheroischem Zeitalter haben sich die letzten Männer ,die das noch sein wollen, auf ihre Reitwagen geschwungen und brausen unter ohrenbetäubendem Getöse in Gruppen durchs Tal. Buße für zu viel Wohlleben findet der Pilger also allemal!

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Er kommt an jener Säule vorbei die den ersten - oder letzten - Blick auf die Basilika markiert und dann an einer Wirtschaft mit ortsüblicher schlechter Küche. In Gollrad habe ich bei meinem ersten Marsch auf Rom vor genau 23 Jahren köstlichen Trunk genommen, heute ist das Gasthaus abgekommen und von sehr unfreundlichen Ukrainern in Besitz genommen. So raste ich ein wenig am Straßenrand und steige den Seeberg hinan. 

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Da führt der Weg am Brandhof vorbei, jenem Mustergut des Erzherzog Johann, wo er auch seine Anna Plochl heiratete und sie zur Freifrau von Brandhof machte. Das Gut liegt auf fast 1.100 m Seehöhe, von hier sind es nur rund 170 Höhenmeter zum Seebergsattel, mit 1.254 m bislang die höchste Erhebung dieser Wallfahrt.

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Dahinter bietet sich ein weiter Blick auf das Hochschwabmassiv. Anno 2002 bin ich da drüber am Weg nach Rom, doch heuer ist die Hütte noch geschlossen und es liegt zu viel Schnee - soviel zum Klimawandel.

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Dann sitze ich schließlich beim Bier auf der Terrasse des einzigen Gasthofs und blicke zufrieden auf die mächtige Felsformation, die mich heuer so gar nichts angeht. Ich muß durch das Tal und das kostet einen Tag mehr, ist aber gewiß weniger anstrengend.
Mein Blick fällt auf das Retro-Würzschiff am Plastiktischtuch, das verspricht was das Essen halten wird. Es ist noch weit bis nach Italien!

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01.05.2025

4.Tag: St. Aegyd - Gschaid - Walstertal - Wuchtelwirtin - Hubertussee - Mariazell; 29 km

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Spät ist der Abend und kurz der Bericht. Recht flott über die Gschaid - Angstetappe meiner Jugend, nun durch eine tadellose Forststraße völlig entschärft; mehr davon wird es einmal brauchen für Prunkwallfahrten und Festprozessionen!

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Pilgergespräche am Weg - ja , echte Pilger sind mir begegnet - über das künftige Konklave. Eigentlich um zu provozieren, merke ich wahrheitsgemäß an, daß ich meine Wallfahrt nach Rom der Wahl eines rechtgläubigen Papstes weihe - einen zweiten Bergoglio hält die Kirche nicht aus. Bei weitem keine Provokation: Zustimmung, Heiterkeit und Hoffnung!

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Ich werde noch fester zur Zeit des Konklaves beten und fest glauben wir daran, daß Wunder möglich sind!

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Damit trete ich vor die Magna Mater Austriae.

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Mein Freund, Militärdechant Siegfried Lochner, der begnadetste Prediger des Vaterlandes und ein echter Volkspriester, ist extra angereist, um für den Pilger die Hl. Messe zu feiern wie sie Gott gefällt; und mit ihm kamen Freunde aus Italien, Brasilien und mein Quasi-Zwillingsbruder vom Semmering.

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Ausgiebig wird jetzt gefeiert und das Osterhalleluja nehmen wir vom Gotteshaus ins Wirtshaus mit. Mundus Catholicus - so soll es sein!

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30.04.2025

3.⁠ ⁠Tag: 29. April 2025; Enzianhütte Kieneck - Unterberghaus - Rohr im Gebirge - Kalte Kuchl - St. Aegyd; 34 km

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Weit spannt der Blick sich auf der Terasse der Enzianhütte von Schneeberg und Rax bis zum Ötscher; und gut meint es der liebe Gott mit dem Pilger: Steffi, die Hüttenwirtin ist eben heraufgekommen und versorgt ihn mit Speck mit Ei, eine unerwartete Freude vor dem Aufbruch. Jedes Jahr bin ich einmal da heroben und mit den Wirtsleuten herzlich verbunden. Steffi kredenzt den feinsten Schweinsbraten und Simon der Wirt ist ein Naturphilosoph und selbstständiger Denker von der Art, wie Alois Brandstetter einen in seinem Meisterwerk „Hier kocht der Wirt“ beschrieben hat. Wer sich auf das Wagnis selbstständigen Denken einlassen mag, der sollte einmal Simon vom Kieneck hören - lohnender als der Staatsfunk allemal!

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Bergauf und bergab, mit prachtvoller Fernsicht am Kamm, und dann hinunter zum Bettelmannkreuz. Vor mehr als 100 Jahren ist hier ein Bettler in eisiger Winternacht erfroren. Was ihn hier herausgetrieben hat, vermag ich nicht zu sagen. Ein Kreuz wurde zur Erinnerung für den Unglücklichen an dieser Stelle aufgerichtet und heute ist jener vielleicht reicher als die meisten von uns - denn wieviele Tausend Gebete für sein Seelenheil haben ihm hier wohl die Mariazellpilger hinterlassen?

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Das Pilgerziel findet sich erstmals ausgeschildert. Das Unterberghaus hat Ruhetag, also ohne Zeitverzögerung hinab auf den langen Weg bis Rohr im Gebirge.

Auf Wallfahrten sieht man im Allgemeinen sehr wenig, aber davon sehr viel: weites Bergpanorama, Felsen, Buchen, Totholz, hier ein Veilchen, dort ein Leberblümchen. Menschen treffe ich nur bei den zwei Pausen in Rohr bzw. in der Kalten Kuchl an.

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Eigentlich ist Österreichs Küche nicht gut. Gewiß, die Nobelgastronomie bietet Erlesenes und was man in alten Kochbüchern , die keiner mehr verwendet, findet liest sich köstlich - allein all das kann kein Kriterium sein. Ausschlaggebend ist, was dem Wanderer in den bescheidenen Wirtshäusern am Wege vorgesetzt wird. Da trumpft dann immer das Dreigestirn von Mehl, Glutamat und Fertigprodukten auf; charakteristisch dafür z.B. in Rohr etwas, das sich Zwiebelrostbraten nennt und als dünner Fleischlappen in gewürztem Mehlschleim einherkommt. Sie meinen‘s da nicht bös', sie wissen‘s nicht besser. Billig muß es sein und Hunger ist der beste Koch, und der Wandersmann ein dankbares Opfer. Als umso köstlicher behalte ich da den ehrlichen Schweinsbraten vom Kieneck in Erinnerung, den ich diesmal entbehren mußte. Meine kulinarische Zukunft in dieser Landschaft liegt irgendwo zwischen Wiener Schnitzel, Cordon Bleu, Fertiggulasch und irgendwelchen veganen Nockerln.

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Wald und wenig sonst; der politische Bezirk Lilienfeld ist der waldreichste Österreichs. Von ferne schon muß ich beim Abstieg vom Unterberg hören, daß der renitente lokale Bauern die mildtätigen Segnungen der EU zurückweist und EU-Recht bricht: von weitem schon lärmen die Kuhglocken, und die sind per Verordnung vom 1. April 2017 (nein, kein Aprilscherz) verboten, sofern sie lauter als 50 Dezibel tönten. Sonst hätte ich sie auch nicht gehört, und die anderen Kühe auch nicht! Schön, daß sich Brüssel so um uns sorgt.

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Lang ist der Tag und einsam; prächtig die Landschaft und elend das endlose Straßendorf St. Aegyd. Erst nach 21:00 treffe ich dort ein. Im Hotel hat die Küche in bester Altersheimtradition um 20 Uhr gesperrt; man hat mir ein Schnitzel gerichtet mit Marmelade und vorfabriziertem Erdäpfelsalat.

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Ich begnüge mich mit Bier.

29.04.2025

2.⁠ ⁠Tag: Mayerling - Maria Reisenmarkt - Hafnerberg - Altenmarkt an der Tristing - Kaumberg - Enzianhütte am Kieneck; 27,3 km

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Munterer Morgenspaziergang nach Maria Reisenmarkt, seit 1987 ein Wallfahrtsort, dem damals auch der Name der Gottesmutter in die Ortsbezeichnung gesetzt wurde. Zu verdanken ist dieser fromme Akt dem übel verleumdeten Kardinal von Wien Hans Hermann Groer, der jedoch noch andere Interessen als eine Impfstraße im Dom und satanistische Fastentücher hatte; mag dieses seine Feinde zum Rufmord verleitet haben?

Hinauf zum Hafnerberg; der erste Anstieg des Tages belohnt durch den nächsten Wallfahrtsort und ein Capolavoro der österreichischen Barockmalerei, Joseph Ignaz Mildorfers Kuppelfresco von 1743, die erste bedeutende Arbeit des Troger-Schülers und auch sein Hauptwerk; denn seinem kometenhaften Aufstieg zum Kammermaler des Prinzen Eugen und zum Mitglied der Kaiserlichen Academie der bildenden Künste im jugendlichen Alter von 23 Jahren folgte der ebenso rasante Abstieg; gewisse finanzielle Unregelmäßigkeiten brachten ihn in Ungnade, er hatte sich fürderhin mit kleineren Arbeiten irgendwo im Fernen Osten der Monarchie durchzubringen und starb anno 1775 in bitterer Armut.

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Hinab geht’s jetzt ins Tristingtal und das darf nun der Pilger erntlang der Straße lange auskosten. Die Assoziation „triste“ zu Tristingtal stellt sich bald ein und in Dornau bei Thenneberg kann man sich vollends in dieses Gefühl versenken, stattet man hier dem „Leidenden Christus auf der Rast“ einen Besuch ab. Die Trübsal der Straße wird aber von der Schönheit des Spätbarocks erhellt, gleich in zweifacher Ausformung: Der Tiroler Frescist Johann Anton Zoller war hier zunächst 1773/74 mit der Ausgestaltung der Wandflächen beauftragt, doch entsprach sein Werk nicht so recht dem Geschmack des Auftraggebers, Abt Jacob Pach von Kleinmariazell, ...

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... der den Hofmaler Maria Theresias, Johann Wenzel Bergl, mit der teilweisen Übermalung der Zollerfresken beauftragte; bei Restaurierungen im 20. Jh. wurden teilweise die Bergl-Übermalungen gelöscht, und so kann der Besucher sein Auge schulen, beim Versuch herauszufinden, was denn was ist.

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Das üppige Kunstprogramm ist jetzt erst einmal vorbei, bis Mariazell. Es gibt die nächsten Tage viel Natur und vor allem Berg!
Die Ortschaft Kaumberg entbehrt jeden Reizes, eignet sich aber als Proviantstation – zumal heute Montag die Enzianhütte Ruhetag hat und einzig die Notschlafstelle zu Verfügung steht.

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Entlang dem Laabbach geht es zunächst sanft flußaufwärts; Fanatiker können einen Schlenker über die Aaraburg einbauen. Am Ende des Tales geht es nach und nach steiler bergauf, bis man den Veiglkogl mit ca. 750 Höhenmeter erreicht. Nun verliert man wieder Höhenmeter und kommt an einem verlogenen, trottelhaften Wegweiser gefährlicher Täuschung vorbei, der ursprünglich die absurde Angabe "Kieneck 1 1/2 h" zeigte. Von wütenden, so heimtückisch getäuschten Pilgern mehrfach übermalt, hat man zur Korrektur „2 1/2 h“ vermerkt, und auch das ist viel zu optimistisch gerechnet.

Steil steigt der Weg und zielt auf den unnötigsten Berggipfel des Vaterlandes: den Reingupf – ich hasse ihn! Steil zwischen Felsen hinauf und oben angelangt Buchenstämme und keinerlei Fernsicht oder Gastronomie! Dafür verliert man beim Abstieg wieder Höhenmeter und muß hinterher erneut steigen, um die wunderbare Enzianhütte am Kieneck zu erreichen. Ein schmerzreicher, sinnloser Mugel!

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Nach der Restauration sollte eines der nobelsten Staatsziele die Erschließung des Kienecks durch eine vierspurige Forststraße für prächtige Prozessionen sein, bei Einebnung des Reingupfes. So gewönne man das Material für eine großzügige Terasse mit Kloster, Pilgerherberge, Wallfahrtskirche und natürlich ausgiebig Gastronomie!

Ich kämpfe mich in der Dämmerung hinauf und freue mich in der Notschlafstelle über das bereitgestellte Bier. Essen muß ich nach dieser großen Anstrengung nichts.

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28.04.2025

1. Tag: Wien - Mödlinger Heide - Kammersteiner Hütte - Füllenberg - Heiligenkreuz - Mayerling; 34,7 km

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Seit meiner Gymnasialzeit bin ich jedes Jahr mindestens einmal nach Mariazell gepilgert, allerdings bloß zwei- oder dreimal von meiner Haustüre an, und das hat einen Grund: die rund 7 km auf der Breitenfurterstraße! 

Angenehmer geht sich's da von Rodaun an, von wo an auch der Wiener Wallfahrerweg ausgeschildert ist. Heuer mußte es freilich sein, will ich doch im Pilgerweg das Herz der Kaiserstadt mit dem Petrusgrab verbinden. Also des Morgens zur Sonntagsmesse in die Minoritenkirche und retour zum Ferdinandihof, noch ohne Gepäck; dann endlich Abmarsch, um 11:15.

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Durch den 5. und 12. Bezirk zur Philadelphiabücke und nun hinein in die Monothonie der Breitenfurter Straße. Moderne Technik hilft ein wenig: ich übertöne den Lärm des Straßenverkehrs mit Bachs Osteroratorium und Mozarts „Jubilate“. Dabei gibt es doch manches zu sehen: Aufschriften die wohl mit der heutigen Gemeinderatswahl zusammenhängen,

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exotische Neubürger die interessante exotische Bräuche einführen und den „Derwischwirt“, dessen Angebot sich vom Kebab bis zum Schnitzel spannt. „Heimat, fremde Heimat" hieß vor vielen Jahren eine Fernsehsendung für Fremdarbeiter. Heute schwingt irgendwie ein andere Sinn in diesem Titel mit.

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Ab Rodaun ist mir der Weg wohlvertraut: Bei Kaiserwetter über die Mödlinger Heide; kurz gelabt in der Kammersteiner Hütte geht es durch den Wienerwald bis Heiligenkreuz. Die Landschaft duftet nach Bärlauch und in leuchtender Blütenpracht stehen die Obstbäume.

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Langsamer bin ich als sonst, es ist ja auch mein erster langer Marsch in diesem Jahr. Die Glieder sind vom Wohlleben des Winters versulzt. So erreiche ich im Stift die Vesper nicht mehr, halte aber doch am Grab der bedauernswerten Baronesse Vetsera inne, die am Friedhof Heiligenkreuz ihre letzte Ruhe gefunden hat und gewiß nicht einer sentimentalen Romanze zum Opfer gefallen war; und doch klingt in meinen Ohren Qualtingers Lied: „Im Grünen Wald von Mayerling …“

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Ich steige den mir so lieben Kalvarienberg des Stiftes hinan, den 1731-48 Abt Robert Leeb in barocker Pracht von Giovanni Giuliani hat anlegen lassen, um seine Wallfahrt ins Heilige Land zu commemorieren.

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In der Kreuzkapelle verehre ich die größte Kreuzreliquie nördlich der Alpen und bewundere den jüngst von Clemes Fuchs in altmeisterlicher Technik geschaffenen Gemäldezyklus. Den Tabernakel hat er dankenswerterweise auch entworfen und so die atemberaubende Scheußlichkeit ersetzt, die zuvor dort stand. Jetzt bleibt noch zu hoffen, daß er bald überhaupt eine neue Kapelle entwirft, denn seine Bilder sind für den gegenwärtigen Raum überdimensioniert und kommen nicht zu jener Geltung, die sie verdienten.

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In Mayerling frugales Mahl, Aufzeichnungen und frühe Bettruhe, denn morgen erwartet mich eine der härtesten Etappen der ganzen Wallfahrt bis Rom.

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Doch ruhen will ich nicht ohne zu preisen meinen Verleger bei Karolinger und Schriftleiter beim Eckart, Konrad Markward Weiß, der sich auch heuer wieder der fordernden Aufgabe unterwindet, des Pilgers Texte Tag für Tag zu nachtschlafender Zeit zu lektorieren, denn müde Pilger tippen oftmals falsch zu später Stunde. Lob, Gruß und Dank in Ewigkeit dem Freunde für sein Argusauge!

Und ich will nicht ruhen ohne zu preisen die Mitarbeiter von bachheimer.com, die sich auch heuer wieder der fordernden Aufgabe unterwinden, des Pilgers Texte Tag für Tag zu posten, des Pilgers Bilder zurechtzuschneiden, anzupassen um für einen angenehmen Lesegenuss zu sorgen. Danke TS und JE! Euer TB

Dem Partisan sei hier noch ein "Buen Camino" aus der Redaktion mitgegeben. TB

 

11:47 | b.com: Der Partisan der Schönheit geht wieder los

Der Partisan der Schönheit begibt sich wieder wie jedes Jahr zu dieser Zeit auf Pilgerweg. Dem Heiligen Jahr ist es geschuldet , daß er vom Ferdinandihof in Wien zum Petrusgrab nach Rom zieht.
Ob er außer im Namen des Jubiläunsjahres noch irgendetwas Heiliges findet, will er herausfinden. Wir dürfen ihn begleiten.

Abmarsch Sonntag , 27. April; Minoritenkirche/ Ferdinandihof
Ankunft - Deo volente - Pfingstmontag , 9. Juni

Und bachheimer.com hat wieder die Ehre den Partisanen der Schönheit mit einem täglichen Bericht zu begleiten.
Lieber Partisan, wir wünschen Buen Camino - mögest Du Gott auf Deinem Weg begegnen! TB

All jenen, die mehr vom Partisanen der Schönheit lesen wollen, sei sein Buch "Durch Habsburg Lande" wärmstens ans Herz gelegt, welches Sie beim Karolinger Verlag unter diesem Link käuflich erwerben können.