17.06.2025

11:11 |  Iran 2025: Warum (fast) die halbe Welt den Gottesstaat hasst

Der Iran steht 2025 isolierter da denn je. Was einst als regionale Gegengewichtsstrategie zur westlichen Hegemonie begann, ist längst zur toxischen Mischung aus Atomdrohung, Terrorpatenschaft, ideologischem Größenwahn und regionaler Einmischung geworden. Das Resultat: Ein Staat, der von den westlichen Demokratien ebenso verachtet wird wie von vielen seiner sunnitisch-muslimischen Nachbarn – aus sehr unterschiedlichen, aber strategisch überschneidenden Gründen.

🇺🇸 USA: Erzfeind und Architekt der Isolation
Seit der Islamischen Revolution 1979 sind die USA der erklärte Hauptgegner des iranischen Regimes. Die Ablehnung reicht weit über Parteigrenzen hinaus, hat sich aber unter der Trump-Regierung 2025 radikalisiert. Die USA führen die weltweiten Sanktionsregime gegen Teheran an, unterstützen Israels Präventivschläge und liefern jährlich Milliarden an Militärhilfe.

🇮🇱 Israel: Zielscheibe Nr. 1
Für Israel ist der Iran mehr als ein Gegner – es ist eine existenzielle Bedrohung. Das iranische Atomprogramm, die Raketentests, die Unterstützung von Hisbollah und Hamas machen Teheran zum Hauptfeind der jüdischen Nation.

🇬🇧 🇩🇪 🇫🇷 🇮🇹 🇨🇦 🇦🇺 – Die westliche Allianz gegen die Ayatollahs
Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Kanada und Australien stehen geschlossen hinter der harten Linie gegen Teheran. Was sie eint ist die Verteidigung westlicher Werte, die Sorge vor atomarer Expansion, und die enge Kooperation mit Israel. Besonders Deutschland betont seine historische Verantwortung für Israel, Frankreich beklagt Irans Rolle im Syrienkrieg und Italien fürchtet Instabilität durch iranische Milizen in Libanon.

🇮🇳 Indien: Balanceakt mit Israel und Sicherheitsbedenken
Indien pflegte lange gute Beziehungen zum Iran, insbesondere im Energiebereich. Doch 2025 ist Indien enger mit Israel verbunden, kauft Rüstung, tauscht Geheimdienstinfos und betrachtet Irans Unterstützung für Terrorgruppen als direkte Bedrohung für Südasiens Stabilität.

Und der Rest der islamischen Welt... Ebenfalls auf Abstand. Man könnte meinen, Iran hätte wenigstens in der islamischen Welt Rückhalt. Nope...  Dort ist  der Iran oft nicht religiöser Partner, sondern sektiererischer Störenfried...

🇸🇦 Saudi-Arabien: Der große sunnitische Rivale
Die Rivalität ist tief religiös: Schiiten vs. Sunniten. Doch darüber hinaus geht es um regionale Vorherrschaft im Nahen Osten. Saudi-Arabien sieht den Iran als Hauptfeind in Syrien, Irak und vor allem im Jemen, wo die iranisch unterstützten Houthi-Rebellen gegen saudische Interessen kämpfen.

🇦🇪 VAE, 🇧🇭 Bahrain, 🇪🇬 Ägypten, 🇯🇴 Jordanien
Diese Länder eint die Furcht vor iranischer Destabilisierung. Die Emirate streiten mit Teheran über Inseln im Golf, Bahrain wirft Iran vor, schiitische Unruhen zu schüren, Ägypten hat seit 1980 keine offiziellen Beziehungen mehr (nachdem der  Iran einen der Sadat-Attentäter ehrte) und Jordanien fürchtet eine "schiitische Landbrücke" vom Iran über Syrien und den Irak bis ans Mittelmeer.

🇲🇦 Marokko & 🇸🇩 Sudan
Auch nordafrikanische Staaten meiden den Iran. Marokko kappte die Beziehungen, weil der Iran via Hisbollah die Polisario-Front bewaffnet haben soll. Der Sudan hat sich nach langer Partnerschaft mit Teheran um 180° gedreht und kooperiert heute mit Israel und den Golfstaaten.

🇹🇷 Türkei – Konkurrenz unter Islamisten
Obwohl beide Länder gegen westlichen Einfluss agitieren, stehen sie in Syrien und im Irak auf gegnerischen Seiten. Die Türkei unterstützt sunnitische Rebellen, der Iran verteidigte Assad. 2025 verschärfen sich zudem wirtschaftliche Rivalitäten in Zentralasien und im Kaukasus.

🇦🇿 Aserbaidschan – Der schiitische Anti-Iran
Obwohl ebenfalls schiitisch, ist Aserbaidschan strikt anti-iranisch. Grund:  Der Iran unterstützt Armenien im Bergkarabach-Konflikt, während Baku sich mit Israel und der Türkei verbündet. Hinzu kommt die systematische Unterdrückung aserbaidschanischer Minderheiten im Iran selbst.

 Und wer steht noch hinter dem Iran? 2025 bleibt dem Iran kaum mehr als Syrien, Hisbollah und einige schiitische Milizen im Irak und im Jemen. Selbst in der muslimischen Welt ist er mehr geächteter Ideologe als geschätzter Partner. Die massive Feindlage resultiert aus einem toxischen Mix, nämlich religiösem Alleingang, imperiale Ambitionen, militärische Provokationen, und die ständige Drohung mit nuklearer Eskalation.  Bravo... Der Iran hat es geschafft, die USA und Saudi-Arabien, Israel und Marokko, Deutschland und Aserbaidschan auf derselben Seite zu vereinen nämlich gegen sich selbst. JE

14:48 | Leserkommentar 

Und so stimmen wir auf b.com fröhlich ein in den Chor der Neocons und trällern verträumt
deren Lieder, "spiel nicht mit den Schmuddelkindern" und tanzen ekstatisch und jauchzend
mit dem Lubawitscher Chabbad auf den Tischen. Hossa .....

https://www.armstrongeconomics.com/world-news/war/the-new-axis-of-authoritarianism/
https://www.armstrongeconomics.com/world-news/war/iranian-regime-change/
https://www.armstrongeconomics.com/world-news/war/false-flags-to-target-russia-iran/

14:49 | Der Tiroler Adler
Dein Kommentar um 11:11 (was sagt die Symbolik? die Numerologie?) in Gottes Ohren, werte JE; irgendwie klingt er mit Floskeln wie "Verteidigung westlicher Werte" aber wie ein Abgesang bzw. ein letztes Aufbäumen vor dem Fall.
Die "Sorge vor atomarer Expansion" wird wohl bald einer Ernüchterung nach atomarer Explosion weichen. (Haben wir uns hier auf b.com eigentlich schon mal um ein gemeinsames koordiniertes Vorgehenskonzept für den Bedarfsfall verstärkt engagiert? Ach ja, die Clubs können das...)

 

 

16.06.2025

14:22 | wallasch: Es geht nicht mehr um das Atomprogramm – Israel will einen Regimewechsel im Iran

Wer sagt jetzt Stopp? Israel hat in der vierten Nacht Ziele im Iran bombardiert und – im Rahmen seiner Killfahndung gegen führende Militärs – sollen auch Wohnviertel angegriffen worden sein. Es kann also von einem gezielten Zerstören von Orten zum Bau einer Atombombe längst nicht mehr die Rede sein.

Israel zerlegt den Iran eigentlich nicht mehr wegen dem Uran, sondern wegen eines Regimewechsels. Doch so klar das Ziel, so unklar das Danach: Ein Regimewechsel im Iran wäre zwar das Ende eines staatlich organisierten Terrorsystems mitsamt seinen Proxies – aber auch der Beginn einer neuen Unsicherheit. Wer füllt das Machtvakuum? Demokraten? Militärs? Oder doch die nächste Fraktion religiöser Fanatiker? Die Gefahr... Aus dem Mullah-Staat könnte ein zweites Libyen werden – ein zerrissenes Land ohne zentrale Kontrolle, aber mit reichlich Waffen und offenen Rechnungen. JE

15:05 | Der Dipl.-Ing.
... liebe JE … wenn Sie wissen wollen, wer das Machtvakuum ausfüllen wird ..
… einfach den Bibbi und/oder Donald fragen …
… die haben die Lösung bestimmt schon griffbereit in der Schublade liegen …

15:06 | Leserkommentar
Nun ja, ein Regimewechsel im Iran o eine Revolution durch das Volk wurde hier vor ein paar Tagen bereits als relevantes Szenario beschrieben. Sobald dort von sehr großen Menschenmengen auf den Straßen die Rede wäre, könnte es so weit sein. Vielleicht haben die Menschen dort dann ja Glück und es wird keine ´farbenfrohe´ Revolution … wait and see. Warum denke ich jetzt gerade an die alte Schah-Familie ???

11.06.2025

10:05 | Lserzuschrift: Frage an ChatGPT: „Was ist die Cloward Piven Strategie ?“

Antwort: Die Cloward-Piven-Strategie ist ein politisch-sozialwissenschaftliches Konzept, das 1966 von den US-amerikanischen Soziologen Richard Cloward und Frances Fox Piven in einem Artikel im Magazin The Nation vorgestellt wurde. Der Titel des Artikels lautete:

„The Weight of the Poor: A Strategy to End Poverty“ („Die Last der Armen: Eine Strategie zur Beendigung der Armut“).

Ziel der Strategie

Das Hauptziel der Cloward-Piven-Strategie war es, den Wohlfahrtsstaat (Sozialhilfeprogramme) der USA so stark zu belasten, dass er zusammenbricht oder zumindest erheblich unter Druck gerät – mit dem Ziel, die Bundesregierung zu zwingen, ein garantiertes Grundeinkommen oder ein ähnliches soziales Sicherheitsnetz auf nationaler Ebene einzuführen.

Kerngedanken der Strategie:

Maximale Inanspruchnahme von Sozialleistungen fördern:

Arme Menschen, die rechtlich Anspruch auf Sozialhilfe haben, nutzen diese oft nicht. Cloward und Piven schlugen vor, gezielt Organisationen aufzubauen oder zu mobilisieren, um möglichst viele dieser Menschen zur Antragstellung zu bewegen.

Systemüberlastung herbeiführen:

Wenn genug Menschen gleichzeitig Leistungen beanspruchen, könnte das bestehende Sozialsystem überfordert werden.

Krise als Mittel zur Reform:

Die provozierte Krise im Sozialsystem soll politischen Druck aufbauen und eine radikale Reform des Sozialwesens erzwingen – idealerweise ein universelles Grundeinkommen.

Politische Einordnung

Die Strategie ist linksgerichtet und marxistisch inspiriert.

Sie wurde nie offiziell als Regierungspolitik übernommen, hatte aber Einfluss auf linke Aktivistengruppen in den 60er- und 70er-Jahren.

Kritiker, besonders aus dem konservativen Lager, sehen in der Strategie ein Beispiel für gezielte Destabilisierung durch „Systemüberlastung“.

Rezeption und Verschwörungstheorien

In den letzten Jahrzehnten wurde der Begriff „Cloward-Piven-Strategie“ oft von rechten Kommentatoren oder Verschwörungstheoretikern aufgegriffen – etwa um zu behaupten, progressive Politiker (z. B. Barack Obama) würden absichtlich soziale Programme ausweiten, um das System zu zerstören. Solche Aussagen sind jedoch meist stark überzogen oder unbegründet und verzerren die ursprünglichen Ideen.

Fazit

Die Cloward-Piven-Strategie ist ein radikaler Vorschlag aus der Sozialwissenschaft, der eine Systemüberlastung als politisches Druckmittel zur Einführung umfassender Sozialreformen nutzen will. Während sie realpolitisch wenig direkte Umsetzung fand, ist sie sowohl als theoretisches Konzept als auch als politisches Feindbild einflussreich geblieben.

Fals jemand Interesse an dazupassenden Quellen hat: JE

https://en.wikipedia.org/wiki/Cloward%E2%80%93Piven_strategy
https://en.wikipedia.org/wiki/Poor_People's_Movements
https://www.thenation.com/article/archive/weight-poor-strategy-end-poverty/

06.06.2025

17:17 | UCN: Bilderberger über Stockholm: Externalisierung der Geldherren Teil II

Ist es nur Zufall, dass das von Wallenberg veranstaltete Bilderberg-Treffen in Stockholm während des Vollmonds des „Christusfestes“ des Lucis Trust stattfindet? Nächste Woche findet das diesjährige Bilderberg-Treffen im Zentrum von Stockholm, Schweden, statt. Gastgeber ist die Familie Wallenberg, die als Bankiers und Industrielle bekannt ist, hinter den Kulissen in Schweden großen Einfluss auszuüben. Der Veranstaltungsort ist ihr eigenes Luxushotel Grand Hotel in Blasieholmen, das in einem Viertel liegt, das als schwedisches Finanzzentrum bekannt ist und in dessen Nähe sich die Büros von Wallenbergs Investor und der SEB-Gruppe sowie der schwedische Freimaurerorden befinden. Das Königsschloss, Regierungsgebäude und das Parlament sind nur wenige Gehminuten entfernt.

Die für Bilderberg übliche Geheimhaltung wird angesichts der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen mit Absperrzäunen, schwer bewaffneten Polizisten und Sicherheitskräften nicht möglich sein. Es sieht nach einer Machtdemonstration aus, mit der der Welt gezeigt werden soll, wer in der Weltpolitik das Sagen hat.

Kommentar des Einsenders
Nordangard bringt es gut auf den Punkt, was es mit den disktreten Wallenbergs so auf sich hat...! Es hat das letzte Jahrhundert gut funktioniert als stille Macht im Hintergrund, doch auch deren Rolle in der "Entwicklung" Europas innerhalb der letzten Jahrzehnte wird noch einer genaueren Prüfung zu unterziehen sein...!?

Bilderberger 2025: Finanzoligarchie trifft Technokratie beim okkulten Vollmondfest im Wallenberg-Hotel. KI, Krieg, Repression auf der Tagesordnung – Demokratie nur Kulisse. Wer regiert? Ein Anruf beim Premier reicht. JE

05.06.2025

14:44 | fassadenkratzer:  Ein Volk ohne Volksabstimmungen ist nicht der Souverän

Wenn ein Volk bei wichtigen Entscheidungen nicht gefragt wird und nicht mitbestimmen kann, wenn das Selbstbestimmungsrecht nur auf Wahlen begrenzt wird und wenn das Volk nach einer Wahl vier Jahre zum Zuschauen verurteilt ist, weil es über keinerlei Verfahren verfügt, z. B. die Regierenden jederzeit abzuwählen, ist das Volk nicht der Souverän. Diese treffenden Feststellungen über die „Demokratie“ in Deutschland haben bei der „GemeinWohl-Lobby“ zum Entschluss geführt, dass dies dringend geändert werden muss. Die „Bürgerinitiative für die Zukunft“ hat daher einen Antrag auf ein Referendum zur Volksgesetzgebung an die Fraktionen des Bundestages gesandt. Wir dürfen auf die Reaktionen gespannt sein. (hl)

Die Initiative zur Volksgesetzgebung fordert, das Volk direkt über Gesetze abstimmen zu lassen, anstatt es alle vier Jahre in die Wahlkabinen zu locken – um dann wieder vier Jahre lang machtlos zuzuschauen. Die GemeinWohl-Lobby will ein Ausführungsgesetz für Volksabstimmungen auf Bundesebene, um endlich echten Einfluss auf die Politik zu ermöglichen. Denn, wenn Wahlen tatsächlich etwas ändern würden, wären sie längst verboten. JE

15:24 | Dipl.-Ing.
… die Politiker sollten sich wenigstens einmal ans Grundgesetz halten und umsetzen …

… es ist doch bereits seit 1949 vorgegeben …

… Art 20 Abs. 2 GG (Grundgesetz):

„Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.“

… das bedeutet, genau in dieser Reihenfolge muss die Staatsgewalt ausgeübt werden …

… erst Wahlen und Abstimmungen … erst danach kann der Staat aktiv werden …

17:58 | Leser Kommentar
bitte nicht, bitte keine Volksabstimmungen.
Diese wären nur sinnvoll wenn es tatsächlich und wahrhaftig informierte, mündige Bürger gäbe. Wie mündig die Deutschen sind, s. Wahlergebnisse der letzten Jahrzehnte und die aktuelle Situation.