Sie werden sich vielleicht fragen, warum ich an dieser Stelle über den letztendlich nicht wirklich wichtigen European Song Contest schreibe, aber die Ausgabe 2016 hat einige interessante Einblicke geliefert. Letztendlich waren von den Songs her nur wenig ganz große Unterschiede auszumachen. Fast alle Teilnehmer brachten modern arrangierte und soundmäßig ausgestaltete Stücke, zumeist Tanzflächen-konform und mit englischen Texten. Selbst die Rockbands in der Auswahl klangen so ähnlich. Das fiel ganz klar bei dem Schnelldurchlauf auf, natürlich gab es die eine oder andere Ausnahme. Singen konnten die Künstler auch alle. Die Zeiten, als ein Oligarch grottenschlechte Sängerinnen dort platzieren konnte, ist lange vorbei. Summa summarum hätte jeder Titel gewinnen können, ohne dass man einen Skandal vermutet hätte.
Die Musik war letztendlich nur ein Teil des Ergebnisses. Viel klarer als früher war dieser Wettbewerb von Politik geprägt. Das zeigte sich deutlich in den Voten der Jurys. Australien, ein Land, das bekanntermaßen nicht unbedingt zu Europa zählt, hätte den Wettbewerb im nächsten Jahr gut ausrichten können – eventuell passiert das sogar. Ich komme gleich noch einmal darauf zurück. Schon früher gewann häufig dasjenige Land, welches bereits war, die Gelder für die nächste Ausrichtung zu bezahlen. Mit der Öffnung des Ostblocks gab es dann zunächst wieder genügend „Freiwillige“, zuletzt hörte man aber, dass es erneut problematischer wurde. Die Jurywertung des Beitrages von Polen war vollständig entgegengesetzt der des Publikums. Dessen Sänger war auch wirklich nicht schlecht. Da keimt sofort der Verdacht auf, dass hier die neue polnische Regierung abgestraft werden sollte, an der in den westlichen Massenmedien und auch der westlichen EU ja kein gutes Haar gelassen wird.
Der Gewinner, die Ukraine konnte sich insbesondere deswegen durchsetzen, weil sie von den Jurys deutlich besser bewertet wurde, als Russland. Bei der Publikumswertung war es genau umgekehrt. Der Song der Ukraine war musikalisch ok, nicht unbedingt der beste, und deren Sängerin kann auch durchaus sehr gut singen. Es zeigte sich aber ganz klar, dass hier der sehr politische Inhalt des Songs letztendlich ausschlaggebend war. Das ist ein Novum beim ESC, da in der Vergangenheit politische Inhalte eigentlich außen vor gelassen wurden und das auch zurecht. Dabei tritt dann nämlich die Musik in den Hintergrund, um die es hier eigentlich gehen sollte. Ihr Song "1944" erzählt die traurige Geschichte ihrer Urgroßeltern, die unter Stalin von der Krim vertrieben wurden. Das ist natürlich im Zusammenhang der kürzlich erfolgten Ereignisse rund um die Krim extrem brisant und zielt unmittelbar auf den aktuellen Anschluss der Krim an Russland, der ja in westlichen Massenmedien fälschlicherweise nach wie vor als „Annektion“ bezeichnet wird. Diese gezielte Wortwahl ist kein Zufall und gehört zu einem klar entwickelten Spin, der in den Medien hierzulande ausgerollt wird. Es würde an dieser Stelle zu weit führen, dieses Thema weiter auszuführen. In meinem Buch „Lügenpresse“ habe ich klar dargelegt, wie derartige Spins aufgebaut werden.
Wenn die Entwicklung in der Ukraine so weitergeht, könnte es gut sein, dass sie in 2017 nicht mehr in der Lage sein wird, den nächsten ESC auszurichten. Auch wenn die Ukraine momentan in den Medien kaum eine Rolle spielt, sind die Probleme dort keinesfalls gelöst, im Gegenteil, auch im dortigen Westen eskalieren gerade einige Vorgänge.
Tatsache ist, dass dieser ESC im Rahmen dieses Spins ganz klar instrumentalisiert wurde, was zeigt, dass man alle Register der Massenmanipulation ziehen will. Die Publikumswahl zeigte aber deutlich, dass die Menschen in Europa nichts gegen Russland haben und auch nicht gegen Polen. Natürlich spielt auch bei der Zuschauerwahl so etwas eine Rolle. Dort ist aber weiterhin auch die Musik oder die Geschichte der Künstler ein wichtiger Faktor zur eigenen Entscheidung.
Trotzdem wählt kaum einer ein Land, das er aktuell aus politischen Gründen gar nicht mag, selbst wenn der Künstler und das Lied eigentlich gefallen. Damit kommen wir zum Abschneiden Deutschlands, bei dem sich die Moderatoren an dem Abend zurecht fragten, warum der deutsche Beitrag auf dem letzten Platz landete?
Letztendlich war der Titel auch nicht schlechter, als viele andere, die 18-jährige Jamie-Lee aus Deutschland lieferte eine gute Performance ab und normalerweise wäre das zwar nicht unbedingt ein Siegertitel gewesen, aber der letzte Platz ist aus dieser Sichtweise heraus völlig unverständlich. Wenn wir allerdings die zuvor genannten Randbedingungen ansehen, dann ist dieser letzte Platz gar nicht mehr so überraschend. Nicht Jamie-Lee trägt dafür die Verantwortung, sondern Angela Merkel.
Auch wenn die hiesigen Massenmedien die Politik von Merkel in höchsten Tönen loben und feiern, wird das von den Menschen in Europa aber ganz anders gesehen. Vom Verhalten in der Eurokrise bis hin zu der gnadenlosen Anbiederung an die USA wird die Rolle Deutschlands im Moment nicht besonders positiv bewertet. Ganz entscheidend ist aber natürlich die Flüchtlingspolitik, die fast kaum jemand in den anderen Ländern nachvollziehen kann und bei der sich die Bundesregierung auch noch als die moralisch überlegenen präsentiert. Die Folgen dieser Politik hat aber ganz Europa zu tragen und die Menschen spüren, dass diese Folgen alle auch persönlich betreffen werden. Ein Beispiel sind die über Deutschland-Flüchtlingsroute eingesickerten Terroristen von Paris. Die Menschen unterscheiden letztendlich zumeist nicht zwischen einer Regierung und dem Land selbst und natürlich müssen wir uns auch vorwerfen lassen, dass diese Regierung immer noch im Amt ist. Das Ansehen Deutschlands sinkt gerade wieder einmal ganz massiv im Ausland und das sicher nicht wegen der erstarkenden AfD. Aus vielen Ländern, wie selbst auch aus Kanada oder Australien hört man offizielle Kommentare, nach denen wir unseren Verstand verloren haben. Das vernichtende Abschneiden beim ESC ist nur ein Symptom für das Ansehen Deutschlands momentan in anderen Ländern. Die arme Lamie-Lee bekam nur die Folgen davon zu spüren.
Das Ganze ist aber auch kein Zufall, regelmäßig die Deutsche Bank in sehr negativen Schlagzeilen, dazu die nachweislich sehr genau zeitlich gesteuerte VW-Affäre, die nun auf immer mehr andere Autohersteller übergreift, darunter aber erneut hauptsächlich die deutschen, zeigen klar, was man plant. Lassen Sie noch ein bis zwei schlimme Anschläge in Europa geschehen, bei denen ebenfalls klar wird, dass die Terroristen über Deutschland nach Europa gekommen sind und das Ansehen wird noch tiefer sinken. Spätestens dann dürften wir als Touristen oder Gäste in den anderen Ländern das dann auch hautnah zu spüren bekommen.
Die oberlehrerhafte Berichterstattung in den deutschen Massenmedien, die sich gegen demokratische Entscheidungen z.B. in Polen oder jüngst in Österreich wendet, tut ein Übriges dazu. Mag sein, dass die eine oder andere Mainstream-Satiresendung Schnitzel in Hakenkreuzform lustig findet, viele Österreicher tun das zu Recht nicht. Hier werden Dinge miteinander vermischt, die nichts miteinander zu tun haben. Wir sind das hier ja bereits gewöhnt, dass jeder, der nicht mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung einverstanden ist, rechtsradikal oder auch gleich Nazi genannt wird. Unsere Nachbarn haben aber eventuell noch kein so dickes Fell.
Wir sollten diesen ESC deshalb als einen Warnschuss sehen, was uns demnächst blüht, wenn dieser Politik und dieser Berichterstattung in den Massenmedien nicht Einhalt geboten wird. Wir alle werden die Folgen davon auch an ganz unerwarteter Stelle zu tragen haben, nämlich wenn wir im Ausland sind. Alles in allem ist festzustellen, dass die Wogen in den letzten Monaten immer höher schlagen und es ist absehbar, dass sich dieser Trend fortsetzt. Schnell können nun auch unerwartete Entwicklungen sich Bahn brechen, deshalb sollten Sie unbedingt darauf vorbereitet sein.